Eigentlich sollte es um SQL Server 2005, Visual Studio 200 und Biztalk-Server gehen. Doch neben den üblichen Marketingsprüchen hatte Microsoft-CEO Steve Ballmer noch eine weitere Botschaft für die 3000 Entwickler, die vor wenigen Tagen in San Francisco der Präsentation von neuen Flagschiffprodukten in Sachen Datenbanken und Entwicklerwerkzeuge beiwohnten. In einem Vortrag umriss Ballmer, was er als die entscheidenden Unterschiede zwischen Microsoft und anderen Softwareherstellern betrachtet, wobei er auch die ständig wachsende Gemeinde der Open-Source-Anhänger einschloss.
Der CEO erläuterte danach in einem Interview mit CNET News.com/ZDNet, dass Microsoft – trotz der womöglich besseren Beziehungen von Oracle und SAP zu den Fortune 500-Unternehmen – den Ehrgeiz hat, zum „großen Konsolidierer vom ganzen Rest“ zu werden.
ZDNet: Mit der Express-Produktlinie zielen Sie auf die preiswerteren Segmente ab um es auch mit Open-Source aufzunehmen. Wie sieht es am anderen Ende des Spektrums aus? Ich habe von einer Statistik gehört, dass Microsoft-Produkte in großen Unternehmen einen Anteil von weniger als 1,5 Prozent der gesamten IT-Ausgaben ausmachen. Diesen Anteil werden Sie doch sicherlich steigern wollen.
Ballmer: Nun, die Frage ist, wie wir hochpreisigere Produkte verkaufen. Es gibt einige Verantwortliche für solche „unternehmenskritischen“ Anwendungen, die sich für unsere Enterprise-Versionen entscheiden. In dem Maße, wie immer mehr Leute solche unternehmenskritischen Anwendungen einsetzen, werden sie natürlich auch zu einigen unserer teureren Produkte greifen. Wir sind die Leute, die große Mengen zu kleinen Preisen verkaufen, und zwar auf allen Märkten, die wir bedienen – höchstens mit ein paar kleinen Ausnahmen im Zusammenhang mit Open-Source.
Unser Angebot an Unternehmen beruht unter anderem darauf, dass wir ihnen helfen, Geld zu sparen. Was die Vertrauenswürdigkeit der Plattform betrifft, können wir auf zahlreiche Referenzen verweisen. Und wir bringen inzwischen einiges an Skalierbarkeit mit, was die alten Einwände entkräften sollte, dass wir keine Lösungen im Unternehmensmaßstab anzubieten hätten. Da gab es zugegebenermaßen lange Zeit Probleme, aber die gehören jetzt wirklich der Vergangenheit an.
ZDNet: Es gibt schon abgespeckte Express-Versionen von SQL Server und Visual Studio. Können wir irgendwann auch mit Express-Versionen von Windows und Office und anderen Produkten rechnen?
Ballmer: Eine Express-Version von Windows gibt es im Prinzip schon, die Starter Edition. Das ist aber ein Produkt, das auf den Märkten, wo wir es anbieten, nicht besonders zieht.
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